Überraschungen in Ratzeburg
Bei traumhaftem Sommerwetter machten sich Wiebke S., Ann-Kathrin und Julia (Hansa/Bremerhaven) Anfang Juni auf nach Ratzeburg zur Internationalen Regatta. Für Wiebke sollte es im Frauendoppelvierer B über die in Ratzeburg verhältnismäßig lange 2000-m-Strecke gehen, ebenso für Julia im leichten Frauendoppelvierer A und für Ann-Kathrin im Frauendoppelzweier A. Aber das stellte sich als gar nicht so einfach heraus.
Schon der Hinweg war eine Herausforderung. Freitagmittag rund um Hamburg auf der A1 – eigentlich nicht anders zu erwarten – STAU! Der Versuch, den Stau zu umfahren, gelang aufgrund von zögerlicher Navigation des Navis nur bedingt. Angekommen sind wir dann auch nur knapp hinter dem Bootstransport, der schon viel früher aus Bremen losgefahren war. Nachdem die Boote schnell aufgeriggert waren, stand für Wiebke noch ein kurzes Training und eine Einstellfahrt im SF 4x mit Judith, Eleni (beide 82) und ihrer Partnerin Jessica aus Elmshorn an. Währenddessen hatte Ann-Kathrin ein bisschen Zeit, Ratzeburg zu erkunden, bevor es abends nach Mölln in die Jugendherberge ging. Am nächsten Tag ging es für Ann-Kathrin mit ihrer Partnerin Judith um kurz nach sechs zurück an die Strecke. So konnte auch dieses Boot vor seinem Rennen noch mal die Strecke erkunden. Da die Jugendherberge sich quer gestellt hat, als wir fragten, ob wir uns von unseren „Langschläfern“ was vom Frühstück mitnehmen lassen könnten, musste das mitgebrachte Essen auch zum Frühstück reichen.
Vor dem Rennen machte sich doch spürbar Nervosität bei Ann-Kathrin und Judith breit. Auch wenn der SF 2x A aufgrund des harten Trainings der vergangenen Wochen noch nachgemeldet wurde, war doch klar, dass man nicht ganz vorne mitfahren würde. Im Vorlauf war das Ziel, mindestens ein Boot hinter sich zu lassen. Damit wäre der Einzug in das später ausgefahrene Finale geschafft. Die Gegner waren unter anderem Dänemark, Norwegen und die Équipe de France, aber auch ein paar deutsche Boote. Durch eine gute erste Streckenhälfte, Bug an Bug mit dem norwegischen Boot, gelang Ann-Kathrin und Judith mit einem 4. Platz im Vorlauf der Einzug ins Finale. Darüber war bei beiden die Freude riesig! Drei Stunden nach dem Vorlauf stand das Finale an. Trotz eines guten Rennens kamen die beiden nicht über einen 8. Platz hinaus. Aber der Abstand nach vorne war nicht so groß, dass man unzufrieden mit dem Rennen sein sollte.
Nachmittags standen die beiden SF 4x mit Wiebke und Julia auf dem Programm. Um den Tag bis dahin ohne großen Kräfteverlust zu überstehen und um einem Sonnenstich vorzubeugen, wollten wir einen Pavillon aufbauen. Allerdings stellten wir bei dem Aufbau fest, dass die Hälfte in Bremen vergessen worden war. So hatte wir nur das Gestell und mussten einen Sonnenschutz aus Klamotten und einem zerrissenen Bettlacken konstruieren. Während Wiebke den Tag damit verbrachte, die anderen Rennen mit Bremer Beteiligung anzugucken und sich auf ihr Rennen zu freuen, musste Eleni krankheitsbedingt nach ihrem 2x pausieren und konnte den 4x nicht mehr mitfahren. So musste Ann-Kathrin nach ihrem 2x-Finale auch noch mal im SF 4x an den Start. Da jetzt Ann-Kathrin anstatt Eleni in dem 4x saß, wurde auch noch mal umgesetzt. Am Start hieß es dann „Bremen, DRV Boot 2, DRV Boot 1 – Achtung los!“. Mit einem super Start konnten Ann-Kathrin, Wiebke, Judith und Jessica ihren Bugball vorne halten, aber dann zog nach 500 m das erste nach DRV-Rangliste gesetzte Boot Bugball für Bugball vorbei. Das andere Boot hatte aber über eine Länge Rückstand. Was war da los?! Eigentlich sollte das Boot doch auch vorne sein… Egal, der Bremer Vierer fuhr das „Rennen seines Lebens“. Schlag für Schlag hielten sie das andere Boot auf Abstand. Auf den letzten 500 m wurde der Abstand noch mal deutlich kleiner, aber mit einem beherzten Endspurt auf den letzten 500 m hatte das DRV Boot keine Chance, vorbeizufahren. Über den damit völlig überraschenden 2. Platz freuten sich alle vier riesig. Keiner hatte damit gerechnet, dass der 4x soweit nach vorne fahren würde. Ziel des Rennens war es, den Abstand zu den beiden gesetzten Booten nicht zu groß werden zu lassen. Aber damit hatte keiner gerechnet!
Auch für Julia lief nicht alles so wie geplant. Auch hier gab es einen krankheitsbedingten Ausfall von Schlagfrau Melanie (82). Ein Ersatz kam hier aus Lübeck. Allerdings war schnell klar, dass die Ersatzfrau eigentlich keine Lust hatte, mit Julia, Lisa (82) und Julia (Hannover) zu rudern. Leider gab es keinen anderen Ersatz, so musste mit ihr gerudert werden. Nach einem technischen Fehler des nach Rangliste gesetzten Bootes konnte die Renngemeinschaft um Julia sogar zwischenzeitlich in Führung gehen, im Ziel war es dann ein guter 2. Platz. Nach der gelungenen Vorbereitung auf einen möglichen Start bei der DJM Ende Juni und für die EUC im September fuhr ein Teil der Bremer Mannschaft zur Regatta nach Segeberg, ein Teil bleib noch bis Sonntag in Ratzeburg und ein Teil fuhr wieder nach Hause.
Ann-Kathrin Weber